2016 wurde in Baden-Württemberg die Aktion „Überwachung des Umgangs mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ durchgeführt. Nach Anfrage des Regierungspräsidiums Freiburg erklärte sich ChemCon bereit, an dieser Aktion teilzunehmen. Während eines eintägigen Besuchs inklusive Firmenrundgang und Besprechung eines Fragebogens, ließ sich das Regierungspräsidium Freiburg unser Konzept zur Handhabung von krebserzeugenden Stoffen erklären.
Herr Malte Thoms, Bereichsleiter Qualität und Arbeitssicherheit, ist seit mehr als 13 Jahren für die ChemCon tätig. Zusammen mit seinem sechsköpfigen Team sorgt er für die Einhaltung der geltenden Qualitätsstandards nach cGMP-Richtlinien und für die Arbeitssicherheit im Unternehmen.
Während der Besprechung erläuterte Herr Thoms den Anwesenden des Regierungspräsidiums Freiburg, dass ChemCon sehr großen Wert auf den Arbeitsschutz der Mitarbeiter legt.
Der erste Handlungsansatz sei stets der Versuch, die CMR-Stoffe (cancerogen mutagen reprotoxic) zu substituieren. Ist dies nicht umsetzbar, wird versucht mit Hilfe einer technischen Maßnahme den Umgang mit dem Stoff auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist in der Rangfolge die letzte Maßnahme, um den Menschen zu schützen.
Bei einem ausführlichen Firmenrundgang zeigte Herr Thoms den Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Freiburg wie ChemCon diese Schutzmaßnahmen umsetzt.
Um den Arbeitsschutz in einem Projekt zu gewährleisten bei dem zum Beispiel Aziridin zum Einsatz kommt, wurde als Schutzmaßnahme eine technische Lösung entwickelt (Abb. 1). Dabei gelangt das Aziridin über ein Fördersystem aus druckstabilen Metallrohrleitungen ohne Möglichkeit des persönlichen Kontaktes in den Reaktor. Solche innovativen Lösungen werden in abteilungsübergreifenden Teams und in enger Abstimmung mit den Kunden entwickelt.
Auch in der Qualitätskontrolle sind entsprechende Maßnahmen nötig. Die Abb. 2 zeigt zum Beispiel eine Laborantin, die an einer Laminar Flow Werkbank arbeitet und neben der Standard PSA zusätzlich Wegwerfstulpen trägt. Diese Stulpen verhindern eine Kontamination des Laborkittels.
Der Umgang mit Gefahrstoffen wird in Deutschland durch die Gefahrstoffverordnung geregelt. ChemCon trägt als Arbeitgeber die Verantwortung für die Arbeitnehmer und die Umwelt und schützt diese. Herr Thoms hat dem Regierungspräsidium Freiburg detailreich aufzeigen können, dass der Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen bei ChemCon sehr ernst genommen wird.